Menschenkette für ein solidarisches Gesundheitswesen – 17.06. 18:00 Uhr Platz der alten Synagoge

****alle wichtigen Infos auch im Telegramkanal: https://t.me/sol_ges *****

Liebe Freund*innen, liebe Unterstützer*innen,

wir möchten euch gerne einladen, gemeinsam mit uns am Mittwoch den 17.06.2020 für ein solidarisches Gesundheitssystem einzutreten! An diesem Tag organisieren wir eine Kundgebung mit anschließender Menschenkette, Treffpunkt ist um 18:00 auf dem Platz der alten Synagoge. Darauf, dass ein tiefgreifender Wandel im gesamten Gesundheitssektor notwendig ist, weisen wir schon lange hin. Doch spätestens seit der Corona-Pandemie ist mehr als deutlich geworden, dass eine Profitorientierung mit einer sinnvollen Patient*innenversorgung nicht zu vereinbaren ist.
Wir freuen uns über zahlreiches Erscheinen sowie das Weiterverbreiten dieses Aufrufs. Bitte achtet unbedingt darauf, die geltenden Hygieneregeln einzuhalten, hierzu zählen insbesondere das Tragen von Mundschutz sowie das Einhalten des Sicherheitsabstands von 1,5 m. Vor Ort ist den Anweisungen unserer Ordner*innen Folge zu leisten. Bei menschenverachtenden Äußerungen, diskriminierendem Verhalten oder dem Nichteinhalten der Hygieneregeln ist mit einem Ausschluss der Veranstaltung zu rechnen. Bei Fragen oder Anregungen sind wir per Mail an info@sol-ges.de zu erreichen.

Liebe Grüße
Netzwerk solidarisches Gesundheitswesen




Aufstehen statt klatschen – gemeinsam für ein solidarisches Gesundheitswesen

Aufruf zur Kundgebung und Menschenkette am 17.06.2020 um 18:00 auf dem Platz der alten Synagoge

Am 17. und 18. Juni war die Gesundheitsminister_innenkonferenz (GMK) in Berlin geplant. Nun ist sie auf einen unbestimmten Termin verschoben. Anlässlich dieser Konferenz wurden bundesweit Proteste organisiert, die nun dennoch stattfinden. Denn es ist davon auszugehen, dass in dieser Konferenz keine grundlegenden Änderungen in unserem derzeitige Gesundheitswesen beschlossen worden wären. Ziehen wir nun Bilanz nach der ersten und hoffentlich letzten Welle der Corona-Pandemie, so sehen wir uns in unseren Forderungen, die wir bereits vor der Pandemie geäußert haben, bestärkt.
Fakten zu unserem aktuellen Gesundheitssystem: Privatisierung im Gesundheits- und Pflegewesen bedeutet sparen in Bereichen, die die Einnahmen der Einrichtungen nicht steigern, d.h. beispielsweise beim Personal der Pflege, Reinigung oder Transport. Der Arbeitsschutz und langjährig erstrittene Personaluntergrenzen werden in der Pandemie ausgesetzt, um das „weg-gesparte“ Personal zu kompensieren. Privatisierung bedeutet Profitorientierung, d.h. die Versorgungsqualität und Arbeitsbedingungen leiden, damit Aktionäre höhere Renditen erhalten. D.h. auch, dass nur in rentable Bereiche investiert wird. Eine Kinderklinik zu betreiben ist nicht rentable für private Krankenhausbetreiber. Diese Entwicklungen sind begünstigt durch das Fallpauschalensystem (DRG). Profitorientierung bedingt es auch, dass Materialien, wie Schutzausrüstung (Kittel, Mund-Nasen-Schutz, FFP2-Masken, Medikamente) aus dem fernen Ausland angeliefert werden, weil sie billiger sind. Die Rechnung geht nicht auf, wenn man deswegen nun mehr Corona-Infizierte im eigenen Land zählen muss. Privatpatient_innen zu behandeln ist lukrativer, daher siedeln sich niedergelassene Ärzte und Ärztinnen dort an, wo es mehr von ihnen gibt. In ländlichen Regionen gibt es einen Versorgungsengpass, der Staat schafft keine adäquate Regulierung bzw. Aufhebung der Anreize zu dieser ungleichen Verteilung. KassenpatientInnen warten länger auf Termine bei FachärztInnen. Wenn es darum geht, dass OPs verschoben werden müssen, sind sie diejenigen, die länger vor einer OP bangen müssen. Die meisten Menschen, die zu Hause gepflegt werden, werden von Frauen gepflegt. Sie müssen oft in Teilzeit wechseln, um Zeit für die unbezahlte Care-Arbeit zu haben und müssen so in Kauf nehmen, dass sie womöglich im Alter unter der Armutsgrenze liegen. (Die eigene Mutter in einem bezahlbaren Pflegeheim unterbringen oder finanziell kürzer treten in einer Situation, die so oder so schon hohe finanzielle Belastungen mit sich bringt? Schwierige Entscheidung!) Was muss passieren? DRGs abschaffen und Gesundheitswesen wieder zur Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge machen! Faire Löhne für Angestellte im Gesundheitswesen und der Pflege! Flächendeckende Gesundheitsversorgung FÜR ALLE! Mehr Maßnahmen zur Prävention, d.h. auch Wohnsituationen, Arbeitsbedingungen und soziale Infrastruktur so gestalten, dass es möglich ist gesund zu bleiben! (Bsp. Saisonarbeiter, Geflüchtete) Mehr direkte, niederschwellige Unterstützung für pflegende Angehörige! Wir brauchen ein solidarisches Gesundheitswesen – Wi r brauchen mehr als euren Applaus – Wir brauchen eure Unterstützung, also steht auf und reiht euch ein, um ein sichtbares Zeichen zu setzen!