Gedenkkundgebung zu Hanau
Am 19. Februar jährt sich der rassistische Anschlag in Hanau zum zweiten Mal. Zeit, um zu gedenken und unsere Wut über die Verhältnisse auf die Straße zu tragen.
Auch wenn es nicht direkt mit dem Gesundheitswesen zu tun hat möchten wir euch auf folgenden Aufruf zum Gedenken an die Opfer des rechten Terroranschlags in Hanau aufmerksam machen. Weitere Infos und noch mehr spannende Termine zu allen möglichen Themen von solidarischen Gruppen gibt es übrigens auf tacker.
Bis heute sind noch viele Fragen offen. Aktuell spricht die Inititative 19. Februar im Untersuchungsausschuss vor dem Hessischen Landtag über das Versagen der Behörden vor, während und nach der Tat, über die Schwerfälligkeit der Ämter bei der Unterstützung und Hilfe, über die Kälte der Bürokratie. Sie sprechen über das unverzeihliche Fehlverhalten der Polizei in der Tatnacht, über die Unwilligkeit und Nachlässigkeit von Staatsanwaltschaft und Polizei bei den Ermittlungen, bei der Verfolgung von Spuren, bei dem Ernstnehmen neuer Gefahren, bei unserem Schutz. Sie sprechen über die wiederkehrenden Respektlosigkeiten und herabwürdigenden Gesten von Beamt:innen, Vertreter:innen von Behörden und Polizei gegenüber Angehörigen und Überlebenden und selbst gegenüber den Toten. Sie sprechen über den Normalzustand von institutionellem Rassismus.
Lasst uns gemeinsam die Namen der Opfer unvergessen machen. Ihre Namen sollen erinnern und mahnen, den rassistischen Normalzustand im Alltag, in den Behörden, den Sicherheitsapparaten und überall zu beenden. Der rassistische Anschlag war auch ein Ergebnis der rechten Hetze von Politiker:innen, Parteien und Medien. Behörden und Sicherheitsapparate haben ihn durch ihre strukturelle Inkompetenz und Ignoranz weder verhindert noch aufgeklärt. Das ist das Zusammenspiel, das in den Handlungen Einzelner ihre mörderische Zuspitzung und Folge findet. Damit sind rechte Terrorakte niemals Einzeltaten.
Schluss damit! Damit wir keine Angst mehr haben müssen, muss es politische Konsequenzen geben. Rassismus, egal in welcher Form, darf nicht mehr geduldet, verharmlost oder ignoriert werden. Wir geben keine Ruhe!
Kommt deshalb am 19. Februar um 11 Uhr zum Platz der Alten Synagoge, um den Opfern zu gedenken, Solidarität mit allen Angehörigen zu zeigen und auf rechten Terror aufmerksam zu machen. Es muss endlich politische Konsequenzen geben!
Wir stehen zusammen und kämpfen gemeinsam.
Gegen die Angst. Für das Leben. Erinnern heißt verändern!
Achtet bei der Kundgebung auf einen Mindestabstand von 1,5m, tragt eine FFP2-Maske und testet euch nach Möglichkeit vorher. Seid solidarisch miteinander!
Wegen der zeitlichen Nähe zu einer Demonstration von FreiSein Freiburg wird es ein Sicherheitskonzept geben.
Wir melden die Veranstaltung an und benötigen u.U. viele Ordner*innen. Wer uns unterstützen möchte, kann sich um 10:40 am Modell der alten Synagoge eine Armbinde abholen.